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Danke fürs Bauen (mit exklusivem Video*)

  • Autorenbild: Florian Hecher
    Florian Hecher
  • 29. Mai
  • 4 Min. Lesezeit

Danke fürs Bauen. Vor 7 Jahren habe ich begonnen, Musik für Shows zu komponieren. Ich nenne es jetzt einmal Shows, weil es sind nicht Konzerte. Wir erzählen Geschichten und dafür ist Musik nicht das einzige Medium. Wir verwenden auch Licht, Tanz, Schauspiel, Malerei. Vor 7 Jahren also. Und in diesem Geschäft läuft das in etwa so ab (es ist beinhart, wie man sich vorstellen kann):

Du kannst prinzipiell machen, was du willst, also auch Shows schreiben und das aufführen. Aber wo führst du es auf? Und mit wem? Da brauchst du entweder die Kontakte oder die finanziellen Mittel. Da brauchst du entweder einen Namen oder eine starke Form der Hingabe, die sehr viel Zeit, Liebe, Geduld, Energie benötigt. Da brauchst du entweder eine Elefantenhaut oder die Einsicht, dir eine wachsen lassen zu müssen, denn es gibt Gegenwind. Er haut dich um oder er macht dich stärker.


Aber eben nicht nur. Eines habe ich ausgelassen, habe ich bislang nur in dem allerersten Satz erwähnt (Danke fürs Bauen). Was hat es damit auf sich? In dem teils sicher grenzwertigen und bitte nicht überall wörtlich zu nehmenden Buch "Der Alchimist" von Paulo Ceolho wird einem vermittelt, dass man Hilfe bekommt, wenn man einen ganz tiefen inneren Wunsch hegt und mit Liebe daran arbeitet, dass er Realität wird. (Das ist jetzt zumindest meine Interpretation, Coelho schreibt es etwas anders, in etwa so: Das ganze Universum arbeite daran mit, wenn du dich aufmachst, deinen Träumen zu folgen. Klingt etwas mystischer als meine Version, aber meint in etwa das gleiche, finde ich.) Und das stimmt. Es haben Menschen angefangen, am Projekt mitzubauen. Auf allen Ebenen. Moralisch, seelisch, musikalisch, künstlerisch, psychologisch, physiologisch, gesellschaftlich, sozial, finanziell, freundschaftlich, familiär, kollegial, mitmenschlich... Jedes Wort des Zuspruchs, jede Kleinigkeit, jede gut gemeinte Idee (Ja, ich kann nicht alle umsetzen, freue mich aber trotzdem über Ideen. Ich höre sie mir an.) und und und. Manche haben Konzertkarten für Freunde gekauft als Geschenk. Da muss man schon ein Vertrauen haben. Da muss man wahrscheinlich schon irgendwo spüren, dass wir hier etwas bauen, das Menschen etwas geben will. Und ich finde, jede baut daran mit durch jeden dazu passenden Schritt, ob klein oder groß, ob auffällig oder unauffällig, ob passiv oder aktiv.


Die Kunst ist übrigens auch aus sich selbst heraus ein hartes Geschäft, weil es (zumindest für mich) schlicht und einfach ***** schwer ist, Kunst zu machen. Musik zu komponieren. Geschichten zu schreiben. Nämlich nicht irgendwelche. Sondern die, die aus dem Innersten kommen. Ich bin beruflich Pädagoge und wage zu sagen, dass ich jedem Menschen zeigen könnte, wie man einen eigenen Song schreibt. In kurzer Zeit. Aber einen Song zu schreiben, der aus dem Innersten kommt, das ist ein anderes Universum. Ab einem bestimmten Punkt muss dieses Universum der Künstler selbst betreten und sich selbst auf die Reise machen. Und da gibt es Hindernisse im eigenen Universum. Im Inneren. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie lange ich depressive Episoden hatte, wie viele Therapeutinnen ich in Anspruch genommen habe, wie viel ich innerlich damit gerrungen habe auf so vielen Ebenen, bis ich endlich das Gefühl hatte, eine Spur entdeckt zu haben. Eine Spur, so klein sie auch sein mag, die zu dem führt, was ich so sehr schätze und verehre, nämlich die Kunst. Es geht nur über die Liebe - und nein, **** nochmal, ich meine damit nicht unbedingt die romantische Verbindung mindestens zweier Lebewesen, und es zipft mich an, dass dieses Wort "Liebe" fast ausschließlich in diesem Kontext gebraucht wird. Liebe ist größer als die Verbindung mindestens zweier Lebewesen. - Es geht nur über die Liebe. Nur über die Liebe gelangt man zur Kunst, da bin ich mittlerweile felsenfest überzeugt. Insofern: Wer Kunst machen will, muss die Liebe zulassen. Das ist vielleicht das schwerste daran, ich weiß es nicht. Liebe zuzulassen. Gott ist das schwer manchmal.


Und die Leute sagen es dir. Sie weisen dich darauf hin. Sie weisen aber auch in andere Richtungen, die nicht passen für dich, weil dein Weg ein anderer ist und sie deinen Weg noch nicht kennen. Daher ist es schwierig, zu filtern, zu beurteilen, welche Hinweise der Menschen in deinem Umfeld du befolgen solltest und welche nicht. Mit viel Bauchgefühl und Herz findest du hoffentlich den Weg! Findest du hoffentlich heraus, welche Menschen es gut mit dir meinen (auch, wenn sie vielleicht manchmal Komisches sagen) und dich aus Herzen unterstützen wollen. Und hoffentlich lässt du es zu. Und dann werden sie dir helfen. Und dann fühlst du dich gesegnet und getragen. Sie helfen dir! Und sie helfen dir leichter, wenn du einsiehst, dass du Hilfe brauchst. Wir brauchen alle Hilfe. Ich, du, er, sie, es. Wenn du mal ein paar Jahre Einsamkeit brauchst, um das zu verstehen, auch okay. Wenn du Isolation brauchst, um zu begreifen, dass du Gemeinschaft willst, auch in Ordnung. Wenn du alles immer alleine machst, um früher oder später dahinter zu kommen, dass Hilfe etwas Schönes ist, dann sei es so. Dann bewegst du dich auf und ab, wie in einer Welle, betrittst auch diesen (man verzeihe mir meinen Pathos) ewigen Kreislauf aus "auf und ab", "kalt und warm", "Licht und dunkel", "einsam und geborgen", "allein und nicht allein", "unglücklich und glücklich". Vielleicht pendelst du dich irgendwann auf eine Mitte ein und siehst, dass das auf und ab dazugehört. Dass es wahrscheinlich notwendig ist, um zu leben.


Ich weiß nicht, warum ich dir unbedingt so gerne ein schönes Leben wünschen will. Weil ich es mir selbst auch wünsche und es für sinnvoll halte. Ich habe durch dieses Projekt gelernt, dass es Menschen gibt, ja auch in "hohen Positionen" übrigens, die es gut meinen mit der Welt und mit den Menschen. Wo darf man heutzutage noch sagen, dass es Menschen gibt, die es gut meinen? Hier. Hier darf ich machen, was ich will, denn das ist mein Blog.


*Exklusiver Einblick in unsere Show. Musikdemo & die ersten LIVE Minuten unserer Show:

(Auf Unterstrichenes klicken. Das Video ist unveröffentlicht, man kann es nur über den Link ansehen.)



Danke fürs Lesen, abonniert gerne den Blog, schreibt mir über Kontakt eine Nachricht, wenn euch danach ist, und schreibt dazu, ob ihr über Konzerttermine informiert werden möchtet. Danke! Danke an alle für eure Unterstützung!



Nächste Show: 7. & 9. August 2025 auf der RAX. Infos & Tickets

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©2025, Florian Hecher, Komponist, Lehrer, Pianist

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